Am Freitag besuchte die hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst die KulturSpinnerei in der Lauterbacher Musikschule. Es war ein Besuch des Projekts TraVogelsberg – Eine Region bricht auf im Rahmen von TRAFO, dem Förderprogramm der Bundeskulturstiftung, zu dem auch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst Fördermittel beisteuert.
Neben der Ministerin waren mehrere Landtagsabgeordnete, Bundestagsabgeordneter Michael Brand, Erster Kreisbeigeordneter Jens Mischak sowie Bürgermeister Vollmöller zu Gast in der Musikschule.
Die Lauterbacher Musikschule ist, zusammen mit dem Kulturzentrum Kreuz Projektpartnerin des Vogelsbergkreises im Projekt TraVogelsberg.
Eines der konkreten Ziele dieses Projekts ist die Transformation der Musikschule zu einem soziokulturellen Zentrum.
Eine Musikschule im ländlichen Raum ist ohnehin ständig in Veränderung, denn als Teil der Kultur- und Bildungsszene hat sie vielfältige, immer wieder neue und spartenübergreifende Aufgaben, weil es auf dem Land eben keine Künstleragenturen, keine professionellen Orchester, keine professionellen Kulturveranstalter und keine Kulturämter gibt. So ist sie Ansprechpartner für Menschen und Institutionen, die eine Künstlerin zur Umrahmung einer Hochzeitsfeier suchen, oder ein Ensemble, das die Feierstunde zum Volkstrauertag umrahmt oder kurzfristig eine Tonanlage nebst Pianistin für eine Vernissage.
Eine Musikschule auf dem Land ist ein Netzwerkknoten in der Kultur- und Bildungslandschaft, und dies ist ein Ausgangspunkt ihrer Transformation. Dieses Netzwerk nutzend und mit verstärkter Personalkraft durch das TRAFO-Programm sowie das HMWK und den Vogelsbergkreis, ist sie nun in der Lage, die Situation professioneller und kreativer anzugehen.
Durch geplante bauliche Maßnahmen in und an unserem historischen Haus und den dazugehörigen Nebengebäuden sowie im Außenbereich wird der Transformation im TRAFO-Projekt Raum gegeben. Das soziokulturelle Zentrum „KulturSpinnerei“ wird ein Raum der Begegnung, der Teilhabe und Partizipation. Neben Kulturveranstaltungen planen wir Workshops, generationenübergreifend, inklusiv und niedrigschwellig. Ein Begegnungscafé, das nicht unter kommerziellen Gesichtspunkten betrieben wird, soll Anlaufstelle und Treffpunkt für alle sozialen Gruppen werden. Workshops in Handwerk und Kunst richten sich an Jugendliche ebenso wie an Senioren. Eine Töpferin wird in einem der Nebengebäude Werkstatt und Laden einrichten. Im Garten an der Lauter ist ein Gartenprojekt nach Prinzipien der Permakultur geplant, und unter dem Dach wird es in Zusammenarbeit mit dem NABU eine Flugschule für Fledermäuse geben.